Wölkli-Spaz in Rikon
....schon wieder Zu Hause

Einen Vorteil hat die Existenz als Büssli-Teammitglied: Anstatt neidisch die Traktorfahrer:innen beim Rausziehen der Wägen zu beäugen, kann man an Sonntagsfahrtagen in aller Ruhe neue Blog-Einträge schreiben;)

Nun geht’s zum zweiten Mal los – und zwar ab nach Widen. Nach einer richtig schönen und erholsamen Woche für die meisten von uns (für alle ausser Numa und Basil, die die Mechwoche geleitet, für Jael und Johanna, die hochkonzentriert Wege beschrieben haben, für Dani, Laura und Yannick, die trotz widrigster Umstände versuchten, die Tourneeplanung voranzutreiben und unsere Finanzen zu ordnen und für Strix, der sich wie ein Superhero unserer katastrophalen Internetsituation angenommen hat…..ich korrigiere; für die Hälfte von uns war diese Woche ziemlich entspannt Wir haben hier in Rikon dem Wölkli ein neues Kleid verpasst: Die Front- und Rückseite wurden neu gestrichen, die Längsseiten mit nigel-nagel-neuem Täfer versehen, der ein oder andere morsche Balken entdeckt und in Präzisionsarbeit durch einen Neuen ersetzt.

Einen Teil der Woche haben wir mit dem WiQua in der Baracke verbracht, weil unsere Küche zusammen mit Joel einen Ausflug in die Werkstatt und zum Strassenverkehrsamt unternommen hat – danke für die Gastfreundschaft!

Die Abende genossen wir mit Jonglage, Akro, Bouldersessions und anderen Hirnfürzen, mit einem Spielbesuch auf dem Eidberg, dem ein oder anderen Sprung in die Töss und einem leckeren Znacht in der WG 28….Nun können wir gestärkt zum zweiten Mal auf Tournee starten… Ciao Winterquartier – wir sehen uns erst im August wieder!

….und Liebe Wundis – unsere Delegation, die es an eure Première gestern Abend geschafft hat, war hellauf begeistert! Wir freuen uns alle ganz, ganz, ganz fest, eure Show bald als Team zu besuchen!

Tourneestart: Primarschule Rheinau
Trotz Schnee und Sturm - eine tolle erste Tourneewoche!

Was für eine erste Tournee-Woche! Wir mussten erst einmal 20cm Schnee von unseren Wägeli-Dächern schaufeln, um am letzten Sonntag überhaupt Richtung Rheinau lostuckern zu können…Dort lag zwar kein Schnee mehr, dafür hielt die Wetterküche Wind und Regen für uns bereit - sodass wir den Zelttag und die Gala wegen Sturm in die Mehrzweckhalle verschieben mussten und das Zelt erst am Samstag Morgen abbauen konnten. Das sei seit fünf Jahren nicht mehr geschehen, meinten unsere Einführungs-Ex-Pipis!

Umso toller war die Zusammenarbeit mit der Primarschule Rheinau. Die wohlwollende und unkomplizierte Art der Schulleitung und Lehrpersonen spiegelte sich auch im Umgang der Schüler:innen wieder – wir hatten unglaublich tolle Zirkusgruppen, die sich gegenseitig unterstützen, kreative Ideen einbrachten und trotz rollender Planung hervorragende Zirkusnummern auf die Bühne brachten. Uuund die am Samstag Morgen mit ihren Familien nochmals tatkräftig mithalfen, das Zirkuszelt abzubauen!

Strix und Jon haben uns als Wuff Wuff und Manfred trotz herausvordernden Umständen souverän durch diese Woche geführt - begleitet von Zwick und Zwack, die im Wochentheäterli auf der Suche nach der richtigen Grösse waren. Nun sind vor allem wir «Maislis» fix und fertig von unserer ersten Tourneewoche – und soo dankbar für die riesige Unterstützung aller Ex-Pipis, die uns in dieser Woche begleitet, wertvolle Tipps verteilt, Fahrbegleitung und Animationseinführung gemacht und die Energie auch in schwierigen Momenten hochgehalten haben.

Fahrbereit!

Unsere Zirkuswagen sind abgebockt und fahrsicher, es kann losgehen! Während der letzten Woche wurde nochmals gepackt, aufgeräumt und geflickt. Nun ist das Dach des Büros wieder dicht und die Ursache der mysteriösen und immer wiederkehrenden Überflutungen in der Küche behoben. Strix hat zudem zwei grandiose neue Stahl-Bratpfannen eingeführt und diese erst einmal einem aufwändigen Einweihungsritual unterzogen, während Basil und Numa sich den grösseren und kleineren «Bobos» unserer Wägeli angenommen haben. Unterdessen rauchten im Büro die Köpfe unserer Wegbeschreiberinnen, Tourneeplaner, und Finanzverantwortlichen.

Und Mateja? Der hat Ley und Joel mit viel «Brummm Brummm» geholfen, unsere Traktorenflotte aufs Genaueste zu inspizieren. Nun steht der ersten Sonntagsfahrt nach Rheinau wirklich nichts mehr im Weg!

Wir kamen so gut voran, dass wir am Freitag Mittag bereits Feierabend machen und Noah – unseren treuen Zivi - im Feenkostüm mit Bier, Focaccia und Punkrock (in Joel, schlummern verborgene Talente als Punk-Sänger, zweifellos) verabschieden konnten.

Numas Abschiedsgedicht hat Noah in all seinen Facetten gewürdigt: Von der Prosecco-Fee über das Model an der Bar und den zackigen Koch im Pipistrello-Schürzchen zum kommunistischen Nazi-Verklopfer hat er nämlich alles zu bieten. In Numas Worten: «Harte Schale, weicher Kern – und das bezieht sich nicht auf dein Gehirn.» Danke Noah, für deinen tollen Einsatz als technischer Zivi und Kochzivi! Du warst eine Bereicherung für unser Team und wir werden dich und deinen Lärm in der Küche wirklich vermissen:)

Premiere!
Und was seither so passiert ist...

Unglaublich, aber wahr: Nach zwei Corona-Jahren haben die Pipis Vorletztes Wochenende tatsächlich wieder einmal eine ganz normale Premiere gefeiert! Das Tanzbein wurde zur Musik von Wazomba geschwungen, es gab Rutschaktionen, Chocherey, Moka Roll und Rogers Kreisreisen waren da, und mit ihnen gaanz viele tolle Menschen. Es war überwältigend, wie viele von euch schon Tage vorher auf dem Platz waren, den Proberaum in eine komplett andere Welt verwandelten, uns kulinarisch verwöhnten, mit uns mitfieberten und das Zelt während der Vorpremiere und Premiere zum Kochen brachten.

Während der letzten Wochen und Monate hatten wir uns im Proberaum verschanzt, uns mit unseren eigenen Innenwelten auseinandergesetzt und immer wieder mit Corona-Unterbrüchen gekämpft. Zwei Wochen vor der Premiere waren 7 von 17 Fledermäuse in Quarantäne und zwischenzeitlich fühlte sich der Probeprozess in Darios Worten etwa so an: «This is not gonna be a Show – it’s gonna be a miracle». Umso überwältigender war es, das Resultat der letzten Monate mit euch allen zu teilen und zu sehen, wie viele das Zirkuszelt nach der Show berührt verlassen haben!

Mit einigen Tränchen in den Augen haben wir am Montag nach der Premiere das Regieteam verabschiedet – es war eine extrem schöne Zusammenarbeit und wir liessen Brita, Sara, Dario und Alice nur ungern ziehen.

Nun haben wir sturmfrei, der Frühling blinzelt uns jeden Morgen ins Gesicht und die Vorbereitungen für die Tournee laufen auf Hochtouren: Das Zirkuszelt wurde letzte Woche abgebrochen, alle Öfen sind bereits ausgebaut, die Küche wurde einem Frühlingsputz unterzogen, das Programmheft ist im Druck und die Traktorfahrer:innen haben sich in der Fahrschule auf die erste Fahrt nach Rheinau vorbereitet. Währenddessen kamen die neuen «Maislis» jeweils morgens und abends in den Genuss der ersten Animationseinführungen. Bald, bald geht’s los!

Während das Winterquartier in allen Farben zu Blühen beginnt und die Natur endgültig aus ihrem Winterschlaf erwacht, trauern wir um einen dem Pipistrello sehr verbundenen Menschen: Marc Bänteli, der vier Jahre als Teammitglied und über 20 Jahre als musikalischer Leiter im Pipi war. Marc hat diese Welt Anfang letzter Woche nach einer langen Krankheitsgeschichte verlassen. Wir sind ihm unglaublich dankbar für alles, was er zum Leben und gedeihen unseres Circolino und aller Pipistrelli, die ihn kennenlernen durften, beigetragen hat. Von ganzem Herzen wünschen wir seiner Familie, seinen Freunden und allen anderen, in deren Leben er einen Leerraum hinterlässt, viel Kraft.

Teamtag
Apero, Spaziergang und Impro auf der Wiese

Nach einer intensiven Probewoche mit Versand, Supervision, Einlassproben, viel Musik (yes, Dario ist zurück!), Traktor-fahren-üben und an-Szenen-schleifen haben wir am Samstag einen wunderbar gemütlichen Teamtag zusammen verbracht. Strix, Bambi und Numa haben uns in Dreiergruppen - mit Prosecco und einem Konfiglas voller Fragen ausgerüstet - in die Hügel geschickt. Die Fragen nach Risiken, die es sich im Leben einzugehen lohnt, nach Lieblingsbüchern, dem ersten Kuss und nach dem wilden Tier, welches wir gern besitzen würden, wenn es die Grösse eines Hamsters hätte, regten tiefschürfende Diskussionen an und trugen uns zum vereinbarten Picknickplatz, wo nicht nur ein Apéro, sondern auch Numa mit Improtheater-Spielen auf uns wartete. Nach vorzüglichem Meze-Schmaus bei Hassan in Winti und einer nächtlichen Jongliersession bei uns daheim im Proberaum haben wir heute erstaunlich konzentriert weitergeprobt, sind wieder einmal himmlisch verköstigt worden (danke Colin!!!) und bauen nun wie die Ameisen am Bühnenbild für Herzeinspaziert.